Vorwort

vpbLiebe Studierende, liebe Lehrende, liebe Mitarbeiter*innen,

knappe Zeitressourcen, Sorge um Gesundheit und Angehörige, finanzielle Nöte, Erfahrungen von Ausschluss und Diskriminierung, eine nur schwer planbare Zukunft – viele von Ihnen leisten in diesen Zeiten Immenses, um ihren Alltag in Studium, Lehre, Forschung und Arbeit unter den Bedingungen der Corona-Pandemie zu gestalten. Wir sind uns sehr bewusst, dass Sie je nach Lebenssituation und -lage in unterschiedlicher Weise von den Folgen der Pandemie, von den aktuellen politischen und organisatorischen Maßnahmen betroffen sind.

Als Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Chancengleichheit möchte ich heute insbesondere Sie, die Studierenden, ansprechen. Als Erstes möchte ich mich bei Ihnen bedanken: für Ihr Verständnis, aber auch für Ihre rege Beteiligung an Umfragen und für Ihre Fragen und Anregungen, die bei den Studiendekanaten, unseren Infohotlines und über die Social Media-Kanäle der Universität eingehen. Wir sammeln Ihre Anliegen und Themen und bearbeiten diese in einer speziell dafür eingerichteten virtuellen Arbeitsgruppe Studium und Lehre, die bereits im März unter meiner Leitung ihre Arbeit aufgenommen hat. In der Arbeitsgruppe arbeiten Repräsentant*innen der Studierenden, der Studiendekan*innen und Expert*innen aus der Verwaltung, vor allem aus der Abteilung Studium und Lehre, aber auch aus der SUB oder Göttingen International und der Stabsstelle für Chancengleichheit und Diversität zusammen, so dass alle Wissenschaftskulturen und viele Strömungen in der Studierendenschaft vertreten sind.

Von dieser Diversität profitiert die Arbeit in der AG sehr. Anfangs haben wir uns jeden zweiten Tag virtuell getroffen, zurzeit treffen wir uns wöchentlich. In der Arbeitsgruppe besprechen wir universitätsübergreifende Lösungen, die dann in den Fakultäten von den Studiendekanaten umgesetzt werden. Diese arbeiten an fachspezifischen Lösungen beispielsweise für Präsenzprüfungen und digitale Lehre. Dadurch ergeben sich Vorgehensweisen, die den unterschiedlichen Studiengängen gerecht werden und sich gleichermaßen in einen universitären Gesamtrahmen einordnen. Ihre Studiendekanate sind deshalb erste Anlaufstellen, wenn Sie Fragen zur Organisation Ihres Studiengangs haben.

Vor einigen Wochen hatten wir Sie – auf Anregung studentischer Vertreter*innen – um Teilnahme an einer Umfrage zu Ihren Voraussetzungen zur Teilnahme an der Online-Lehre im Sommersemester gebeten. Ich finde es sehr erfreulich, dass fast 5.000 Studierende über alle Fakultäten verteilt an der Befragung teilgenommen haben. Wir arbeiten derzeit noch an der Auswertung der umfangreichen Antworten und stellen Ihnen bald – unter anderem an dieser Stelle – die Ergebnisse der Befragung vor. Es zeichnet sich aber schon ab, dass neben technischen Hürden der Mangel an ruhigen Arbeitsplätzen ein großes Problem für viele von Ihnen darstellt. Umso mehr freue ich mich, dass wir ab Dienstag, 2. Juni 2020, das Lehr- und Studiengebäude wieder öffnen können, um Studierenden, die in Härtefallsituationen sind und zu Hause nur unter sehr erschwerten Bedingungen arbeiten können, Räume zur Verfügung zu stellen.

Nicht bei allen Fragen kann die Universität Lösungen erarbeiten und Entscheidungen treffen, wie beispielsweise bei der Studienfinanzierung. Wie Ihnen Universitätspräsident Prof. Dr. Reinhard Jahn in der vergangenen Woche versichert hat, setzen wir uns als Präsidium auf Bundes- und Landesebene dafür ein, dass das Sommersemester 2020 als „Kann-Semester“ gewertet wird, wie viele von Ihnen es sich wünschen.

Ich bin mir sehr bewusst darüber, dass wir derzeit nicht – oder noch nicht – für alle Herausforderungen, denen Sie sich stellen müssen, Lösungen finden. Ich möchte Sie bestärken: Teilen Sie uns weiterhin mit, was Sie bewegt und wo der Schuh drückt. Nehmen Sie das vielfältige Beratungsangebot der Universität wahr, suchen Sie sich Unterstützung bei den Ansprechpersonen in Ihren Fakultäten, im Studierendenbüro und im AStA sowie bei den unterschiedlichen Beratungsstellen der Universität (eine Übersicht finden Sie unter dem Stichwort „Beratungsstellen“ im „A-Z Coronavirus-Informationen der Universität“). Der FamilienService berät weiterhin die Studierenden mit Kind(ern) und die Beauftragte für Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen unterstützt bei Fragen zu Barrierefreiheit. Aber auch Personalrat, Schwerbehindertenvertretung und nicht zuletzt die psychologischen Beratungsstellen stehen für Fragen zur Verfügung.

Ankündigen möchte ich Ihnen schon heute: Noch im Juni möchten wir mit einem zusätzlichen Informations- und Diskussionsformat starten, um besonders Studierenden zu bestimmten Themen Lösungsansätze oder Beratungsmöglichkeiten vorzustellen und ihre Fragen zu beantworten.

Zum Schluss möchte ich Ihnen als auch für Chancengleichheit zuständige Vizepräsidentin versichern: Das Präsidium hat die Vielfalt Ihrer Lebenssituationen sowie besondere Herausforderungen und Belastungen im Blick – das galt vor Corona und das gilt auch jetzt. Und das gilt für Sie alle: Studierende und Lehrende sowie Mitarbeiter*innen in Forschung, Verwaltung, Technik oder Wissenschaftsmanagement.

Ich wünsche Ihnen allen Kraft für die kommenden Wochen und Monate. Bitte geben Sie weiterhin auf sich und andere acht.

Ihre

Andrea D. Bührmann

Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Chancengleichheit


Dear Students, dear Teachers, dear Colleagues,

Time constraints, concern for health and relatives, financial hardships, experiences of exclusion and discrimination, a future that is difficult to plan for – many of you are making immense efforts to shape your everyday life in studies, teaching, research and work in these times of the coronavirus pandemic. We are very aware that you are affected in different ways by the consequences of the pandemic, by the current political and organisational regulations, depending on your personal situation and circumstances.

As Vice-President for Teaching, Learning and Equal Opportunities, I would like to address you, the students, in particular today. First of all, I would like to thank you: for your understanding, but also for your active participation in surveys and for your questions and suggestions to the Deans of Studies, our information hotlines and via the University’s social media channels. We are collecting your concerns and topics and processing them in a virtual teaching and learning working group (virtuelle AG Studium und Lehre) set up especially for this purpose, which started work under my leadership back in March. The working group is made up of representatives of the students, the Deans of Studies, and experts from the administration, especially from the Department of Student and Academic Services, but also from the SUB or Göttingen International and the Office for Equal Opportunities and Diversity, so that all academic cultures and many viewpoints in the student body are represented.

The work in the AG benefits greatly from this diversity. In the beginning we met via videoconferencing every other day, and currently we meet weekly. In the working group, we discuss solutions across the University, which are then implemented in the faculties by the deans of studies. They work on subject-specific solutions, for example for exams and digital teaching. This results in procedures that do justice to the different courses of study and are equally well integrated into an overall university framework. Your deans of studies are therefore the first point of contact if you have questions about the organisation of your degree programme.

A few weeks ago, we asked you – at the suggestion of student representatives – to take part in a survey on your requirements for taking part in the online teaching in the summer semester. I find it very gratifying that almost 5,000 students from all faculties took part in the survey. We are currently still working on the evaluation of the extensive responses and will soon – among other things at this point – present the results of the survey to you. However, it is already becoming apparent that, in addition to technical hurdles, the lack of quiet workplaces is a major problem for many of you. I am therefore all the more pleased that we will be able to reopen the teaching and study building (LSG) from Tuesday 2 June 2020, in order to provide rooms for students who find themselves in a situation of hardship and can only work at home under very difficult conditions.

However, the University is not able to work out solutions and make decisions on all issues, such as student financing. As our President Reinhard Jahn assured you last week, we, as the Presidential Board, are working at the federal and state levels to ensure that the summer semester 2020 is considered an „optional semester“, as many of you would like it to be.

I am very conscious of the fact that we are not – or not yet – finding solutions to all the challenges you face. I would like to encourage you to continue telling us what moves you and where the shoe pinches. Take advantage of the wide range of counselling services offered by the University, seek support from the contact persons in your faculties, the Student Office and the AStA, as well as from the various counselling centres at the University (you will find an overview under the keyword „Counselling Centres“ in the „A-Z Coronavirus Information of the University“). The Family Service continues to advise students with child(ren) and the representative for students with disabilities and chronic illnesses provides support in questions of accessibility. The Personalrat (staff council), the Representative for Disabled Persons and, of course, the Psychological Counselling Centres are also available to answer questions.

I would like to announce to you today: we are going to start an additional information and discussion format in June, in order to present approaches to solutions or options for advice to students on specific topics and to answer their questions.

Finally, I would like to assure you as the Vice-President responsible for equal opportunities: the Presidential Board has an eye on the diversity of your life situations as well as the particular challenges and stresses – this was true before the coronavirus and it is still true now. And this applies to all of you: students and teachers as well as staff in research, administration, technology or science management.

I wish you all strength for the coming weeks and months. Please continue to take care of yourself and others.

Yours sincerely

Andrea D. Bührmann

Vice-President for Teaching, Learning and Equal Opportunities