Freistellungsmöglichkeiten zur Kinderbetreuung / Options for leave due to childcare responsibilities

Die von der Bundesregierung seit Anfang des Jahres angekündigte Erweiterung der Kind-krank-Tage wurde nunmehr am 18. Januar 2021 im Rahmen einer Änderung des SGB V verkündet. Die Regelung gilt rückwirkend ab dem 5. Januar 2021.

Aus diesem Anlass erhalten Sie im Folgenden einen Überblick über die aktuell geltenden Regelungen zu einer Freistellung zur Betreuung eines Kindes, sofern dieses pandemiebedingt nicht in einer Bildungseinrichtung betreut wird. Aufgrund unterschiedlicher rechtlicher Grundlagen ist eine Differenzierung zwischen Beamt*innen und Beschäftigten/Auszubildenden/Hilfskräften vorzunehmen.

Für die Beantragung einer Freistellung ist der aktualisierte Vordruck „Corona – Mitteilung einer Abwesenheit bzw. Beantragung einer Freistellung“ zu nutzen.

Für Beamt*innen gilt Folgendes:

Gemäß § 9 der Niedersächsischen Sonderurlaubsverordnung (Nds. SUrlVO) kann Beamt*innen Urlaub unter Weitergewährung der Bezüge aus wichtigen persönlichen Gründen in dringenden Fällen im Umfang von bis zu drei Arbeitstagen pro Urlaubsjahr gewährt werden. Darüber hinaus kann im Einzelfall Sonderurlaub unter Fortzahlung der Bezüge gemäß § 11 Nds. SUrlVO gewährt werden, auch dann, wenn die/der Beamt*in aufgrund der Schließung  einer Kindertagesstätte   oder   Schule   die   Betreuung   ihres*seines   minderjährigen  Kindes sicherstellen  muss, eine  anderweitige  Betreuung  nicht gewährleistet  ist und  andere Maßnahmen wie Home-Office nicht durchführbar oder zweckmäßig sind.

Zudem hat die Landesregierung aktuell die geplante Änderung der Niedersächsischen Sonderurlaubsverordnung zur Verbandsbeteiligung freigegeben. Der Anspruch der niedersächsischen Beamt*innen auf Sonderurlaub soll zur Sicherstellung der Beaufsichtigung, Betreuung und Pflege eines schwer erkrankten Kindes sowie der bedarfsgerechten Pflege einer oder eines pflegebedürftigen Angehörigen befristet für die Jahre 2020 und 2021 angehoben werden. Mit der beabsichtigten zeitlich begrenzten Anhebung der Sonderurlaubstage soll die Betreuung, Beaufsichtigung oder Pflege eines erkrankten Kindes während der COVID-19-Pandemie ermöglicht werden. Damit schließt sich Niedersachsen den Regelungen des Bundes und anderer Bundesländer an. Der Anspruch auf Sonderurlaub unter Weitergewährung der Bezüge soll sich für die niedersächsischen Beamt*innen bei der Erkrankung eines Kindes um fünf Tage im Urlaubsjahr, bei Auftreten einer akuten Pflegesituation um neun Tage im Urlaubsjahr erhöhen. Erforderlich ist hier jedoch die Vorlage eines entsprechenden ärztlichen Attestes.

Für Beschäftigte/Auszubildende/Hilfskräfte gilt Folgendes:

Zusammengefasst bestehen für Beschäftigte/Auszubildende/Hilfskräfte die im Folgenden genannten Freistellungen zur Betreuung minderjähriger Kinder:

  • bezahlte Freistellung im Rahmen der universitätsinternen Zehn-Tage-Regelung
    • Voraussetzungen dafür sind:
  • Ihr Kind hat das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet oder Ihr Kind ist pflegebedürftig und
  • Sie können die erforderliche Betreuung nicht anderweitig sicherstellen.
  • Für gesetzlich Versicherte: unbezahlte Freistellung gem. § 45 Abs. 2a SGB V
    • Der Anspruch besteht für insgesamt 20 Arbeitstage, für Alleinerziehende bis zu 40 Tage.
    • Sie erhalten Kinderkrankengeld von der Krankenkasse.
    • Der Anspruch besteht nur, wenn keine andere im Haushalt lebende Person das Kind beaufsichtigen, betreuen oder pflegen kann und das Kind pandemiebedingt beaufsichtigt oder betreut werden muss.
  • Für privat Versicherte sowie nach Ausschöpfung der Kind-krank-Tage gemäß § 45 Abs. 2a SBG V: unbezahlte Freistellung gemäß § 56 Abs. 1a Infektionsschutzgesetz
    • Es erfolgt eine Entschädigungszahlung nach Infektionsschutzgesetz in Höhe von maximal 67 Prozent vom Netto.
    • Der Anspruch besteht nur, wenn keine andere im Haushalt lebende Person das Kind beaufsichtigen, betreuen oder pflegen kann und das Kind pandemiebedingt beaufsichtigt oder betreut werden muss.

The increase in child sick days announced by the federal government at the beginning of the year was approved on 18 January 2021 as part of an amendment to SGB V. The regulation applies retrospectively from 5 January 2021.

For this reason, you will find below an overview of the current regulations regarding time off to care for a child if the child is not being cared for in an educational institution due to the pandemic. Due to the different legal basis, a differentiation must be made between those working here with „Beamte“ status and employees/student trainees (Auszubildende)/student assistants (Hilfskräfte).

The updated form “Corona – Mitteilung einer Abwesenheit bzw. Beantragung einer Freistellung” (coronavirus – notification of absence or request for leave of absence) must be used to request a leave of absence.

The following applies to those with Beamte status:

As per § 9 of the Lower Saxony Sonderurlaubsverordnung (exceptional leave regulation – Nds. SUrlVO), Beamte may be granted leave with continued payment for important personal reasons in urgent cases of up to three working days per leave year. In addition, special leave with continued payment of remuneration may be granted in individual cases in accordance with Section 11 of Nds. SUrlVO, even if the Beamte has to ensure the care of his or her young child due to the closure of a daycare centre or school, other care is not guaranteed and other measures, such as working from home, are neither feasible nor appropriate.

In addition, the state government has recently released the planned amendment to the Lower Saxony Sonderurlaubsverordnung for discussion. The entitlement of Beamte in Lower Saxony to exceptional leave is to be increased temporarily for the years 2020 and 2021 to ensure the supervision, care and nursing of a seriously ill child and the care of a relative in need of care. The intended temporary increase in special leave days is intended to enable the care, supervision or nursing of a sick child during the COVID 19 pandemic. Lower Saxony thus follows the regulations of the federal government and other German states. The entitlement to exceptional leave with continued payment for Beamte in Lower Saxony is to be increased by five days per leave year if a child falls ill, and by nine days per leave year if an acute care situation arises. However, a corresponding medical certificate is required.

The following applies to employees/student trainees (Auszubildende)/student assistants (Hilfskräfte):

In summary, employees/trainees/assistants are eligible for the following leaves of absence to care for young children:

Paid time off within the framework of the University’s internal ten-day rule.

  • Prerequisites are:
    • Your child has not yet reached the age of twelve, or your child is in need of care, and
    • you are unable to provide the necessary care in any other way.
  • For statutory insured: unpaid leave of absence according to § 45 para. 2a SGB V.
    • The entitlement is for a total of 20 working days, for single parents up to 40 days.
    • You receive children’s sick pay from the health insurance fund (Krankenkasse).
    • The entitlement only exists if no other person living in the household can supervise, care for or nurse the child and the child must be supervised or cared for due to the pandemic.
  • For privately insured persons and after exhaustion of child sick days according to § 45 para. 2a SBG V: unpaid leave of absence according to § 56 para. 1a Infection Protection Law
    • Compensation is paid in accordance with Infektionsschutzgesetz (infection protection act) up to a maximum of 67 percent of the net amount.
    • Entitlement exists only if no other person living in the household can supervise, care for or nurse the child and the child must be supervised or cared for due to the pandemic.