Liebe Angehörige der Universität,
liebe Studierende,
mit dem heutigen Tag endet die Vorlesungszeit des Wintersemesters und damit das erste reine Wintersemester in Präsenz seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie. Eigentlich wäre das ein Anlass, innezuhalten und erleichtert zurück zu blicken, wären da nicht die noch viel größeren Probleme, wie der Krieg Russlands gegen die Ukraine oder die Energie- und die bedrohliche Klimakrise, die unseren Alltag bestimmen und leider verstärkt auch belasten. Und als wäre das nicht genug, erreichen uns bestürzende Bilder und Nachrichten von der Naturkatastrophe in Syrien und der Türkei. Besonders hier tut schnelle Hilfe Not. Wir unterstützen daher nachdrücklich den Spendenaufruf der Stadt Göttingen und bitten Sie, an eine der dort genannten Organisationen zu spenden. Zusätzlich organisiert der Deutsch-Türkische-Akademikerbund einen Transport von Hilfsgütern nach Hannover (Infos: Facebook (@DTAB.goettingen), Twitter (@D_TAB_Goe) und Instagram (dtab_goettingen). Studierende und Mitarbeiter*innen, die durch die Katastrophe in finanzielle Not geraten sind, können wir unterstützen. Bitte melden Sie sich dafür direkt unter international@uni-goettingen.de.
Angesichts der sich in den betroffenen Regionen abspielenden Dramen relativieren sich die positiven Eindrücke, die man beim Gang über die Campi der Universität gewinnen kann. Und doch wird die Rückkehr zur Normalität von Studium und Lehre in Präsenz von fast allen, mit denen ich gesprochen habe, begrüßt.
Allerdings ist natürlich auch in der Lehre alles anders als es vor 2020 war: Die digitalen Elemente sind aus dem Alltag von Lehren und Lernen nicht mehr wegzudenken. Das ist gut so, denn sie erweitern die didaktischen Möglichkeiten. Allerdings sind mit der Digitalisierung in der Lehre auch Herausforderungen verbunden. Mit ChatGPT hat dieser Befund nochmals eine ganz neue Dimension erhalten und es wird notwendig sein, dass wir einen sinnvollen Umgang mit den sich durch künstliche Intelligenz erweiternden Möglichkeiten finden. Es stellen sich dabei fundamentale Fragen, die nicht nur Gerechtigkeit und Fairness bei der Bewertung von Prüfungsleistungen betreffen, sondern auch die Nutzung der neuen Optionen in der Lehre ganz unabhängig von Prüfungen zum Inhalt haben.
Wir werden dazu in Kürze den schon vor der Corona-Zeit aktiven „Think Tank Digitalisierung in der Lehre“ zusammenrufen, um den Fakultäten und damit den Lehrenden und Studierenden möglichst rasch Hinweise und Empfehlungen an die Hand zu geben, die es ihnen erlauben, auf die neuen Herausforderungen geeignete Antworten zu finden. Natürlich werden die damit zusammenhängenden Fragen auch im laufenden Strategieprozess Studium und Lehre eine große Rolle spielen.
Für die nun bevorstehende Prüfungsphase wünsche ich vor allem unseren Studierenden viel Erfolg und hoffe, dass sich der Einsatz unserer Lehrenden im zurückliegenden Semester und die intensive Prüfungsvorbereitung der Studierenden in den bei den Prüfungen erzielten Ergebnissen auszahlen. Mir ist bewusst, dass die mitunter enge Taktung der Prüfungen die Sache nicht einfacher macht, aber angesichts der begrenzten Kapazitäten, zum Beispiel hinsichtlich der Räumlichkeiten, die für E-Klausuren bereitstehen, lassen sich im Moment manchmal nur suboptimale Lösungen finden. Auch hier laufen im Hintergrund aber Bemühungen, die Situation mittelfristig zu verbessern.
Die Probleme des universitären Alltags erscheinen winzig im Vergleich zu den oben genannten Bedrohungen und Katastrophen, zumal es für diese leider keine einfachen Lösungen gibt. Aber wir können Linderung verschaffen, vor allem bei jenen, die Angehörige und Hab und Gut verloren haben.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Prof. Dr. Christian Ammer
Vizepräsident für Studium und Lehre
Dear Staff, dear Students,
Today marks the end of the winter semester period for lectures and thus the first winter semester purely in person since the onset of the coronavirus pandemic. In fact, this would be a moment to look back with relief, were it not for the far greater problems, such as Russia’s war against Ukraine, the energy crisis, and the impending climate disaster, which impact and unfortunately increasingly burden our everyday lives. Nevertheless, walking through the campuses of the University, one can observe a return to normality for in-person teaching and learning – a state of affairs welcomed by nearly everyone I have spoken to. And as if that were not enough, we are receiving disturbing images and news of the natural disaster in Syria and Turkey. Fast help is especially needed here. We therefore strongly support the appeal for donations by the city of Göttingen and ask you to donate to one of the organisations mentioned there. In addition, the German-Turkish Academic Association is organising a transport of relief supplies to Hanover (Info: Facebook (@DTAB.goettingen), Twitter (@D_TAB_Goe) and Instagram (dtab_goettingen). We can support students and staff who are in financial need due to the disaster. Please contact us directly at international@uni-goettingen.de.
In view of what is taking place in the affected regions, the positive impressions one can gain from walking around our University campuses are put into perspective. And yet, the return to normality of face-to-face studying and teaching is welcomed by almost everyone I spoke to. However, everything is of course different in teaching than it was before 2020: it is no longer possible to imagine everyday teaching and learning without digital elements.That’s a good thing, because it increases the options for teaching. However, there are also challenges associated with digitalisation in teaching. The appearance of ChatGPT brings another whole new dimension and it will be necessary for us to find a sensible way to deal with the ever-expanding possibilities caused by artificial intelligence. This raises fundamental questions that not only concern justice and fairness in the assessment of examination performance, but also the use of these new options in teaching, quite independent from examinations.
We will soon convene the Think Tank Digitalisierung in der Lehre (Digitalisation in Teaching), which was already active before the pandemic, in order to provide the faculties and so the teachers and students with advice and recommendations as quickly as possible allowing them to find suitable answers to the new challenges. Of course, related issues will also play a major role in the ongoing Student and Academic Services strategy process.
For the approaching exam period, above all I wish all our students much success and hope that the dedication of our lecturers in the past semester and the intensive preparation of the students for the exams will pay off in the results achieved. I am aware that sometimes the close timing of the exams does not make things any easier. However, in view of the limited capacity, for example the room availability for online exams, sometimes the only available solution at this point is simply not ideal. Here too, however, efforts are underway in the background to improve the situation in the medium term.
The problems of everyday University life seem tiny compared to the threats and disasters mentioned above, especially since there are unfortunately no easy solutions for them. But we can provide relief, especially for those who have lost loved ones and belongings.
All the best,
Prof. Dr. Christian Ammer
Vice-President for Student and Academic Services