Lossau_2__9SP6532Liebe Studierende und Beschäftigte,
liebe Angehörige der Universität,

die vergangenen Wochen haben es noch einmal besonders deutlich gemacht: Es ist Sommer. Mit dem Ende der Lehrveranstaltungen finden Sie nun hoffentlich einmal mehr Gelegenheit, an einem schattigen Plätzchen das Wetter zu genießen.

Doch auch die sommerlichen Temperaturen können nicht davon ablenken, dass mit den großen Unsicherheiten in Bezug auf Erdgaslieferungen erhebliche Herausforderungen anstehen. Welches Szenario genau eintreten wird, ist noch nicht klar. Sicher ist jedoch, dass die Energieversorgung von immensen Preissteigerungen und Verknappung geprägt sein wird. Wir haben es jetzt und heute selbst mit in der Hand, den Energieverbrauch hier an der Universität, aber auch im privaten Bereich, anzupassen.

In Vorbereitung auf den kommenden Herbst und Winter arbeitet unser Gebäudemanagement deswegen schon seit April im Austausch mit den Stadtwerken und anderen relevanten Akteuren intensiv daran, die Energieversorgung von Universitätsmedizin und Universität soweit wie möglich sicherzustellen. In ihrem eigenen Kraftwerk kann die Universität zu einem Teil andere Energieträger als Substitute für Gas verwenden und so weiter Strom und Wärme erzeugen.

Für das wahrscheinliche Szenario einer erheblichen Reduktion von Erdgaslieferungen wurden Übersichten und Daten vorbereitet, die die Grundlage für Regelungen zum Energieeinsatz darstellen, welche Bereiche priorisiert mit Wärme und Energie versorgt werden – mit dem Klinikum an erster Stelle, gefolgt von der Tierhaltung.

In einem ersten Austausch mit den experimentell arbeitenden Fakultäten haben wir bereits viele Vorschläge gesammelt: von der Absenkung der Vorlauf- und Reduzierung der Raumtemperatur bis zur Stilllegung von einzelnen Laboren und Pflanzkammern, von der Reduzierung der Kühlleistung von Kühlgeräten bis hin zum Herunterfahren ganzer Großgeräte, von der Verschiebung energieintensiver Experimente bis zur Verlängerung der Betriebsruhe über Weihnachten und Neujahr. Dieser Austausch wird über die kommenden Wochen mit den anderen Fakultäten und Einrichtungen sowie den Studierenden fortgesetzt. Viele Ideen liegen auf dem Tisch und werden in den kommenden Wochen und Monaten noch erweitert, diskutiert und verfeinert.

Bei alledem ist schon jetzt klar: Ein großes Anliegen ist die Beibehaltung der Präsenzlehre. Soweit keine gesetzlichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie entstehen, soll der direkte Austausch in Studium und Lehre so weit wie möglich erhalten bleiben.

Alle Maßnahmen können jedoch nur effektiv werden, wenn jede*r einzelne an der Universität die Bemühungen unterstützt. Ich möchte Sie darum herzlich bitten, noch umsichtiger mit Energie umzugehen und auf einen sparsamen Verbrauch von Wärme und Strom zu achten! Eine etwas niedriger eingestellte Heizung, die Reinigung und Sicherstellung der Luftzirkulation an der Rückseite von Kühlschränken oder das vollständige Abschalten von Elektrogeräten – jede Kleinigkeit zählt, und zwar bereits jetzt! In diesem Sinne hat das Präsidium zugestimmt, dass die Heizungen ab sofort bis Ende September zentral abgestellt werden. Dies soll auch in den Folgejahren grundsätzlich von Mai bis September umgesetzt werden. Bitte stellen Sie sich darauf ein – in meinem Büro hängt bereits eine warme Jacke…

Weitere Vorschläge sind immer willkommen! Fragen und Ideen zur Energieversorgung und zum Einsparen bringen Sie gerne in Ihrer Fakultät oder Einrichtung ein. Zusätzlich können Sie diese an die folgende E-Mail-Adresse schicken, die direkt beim Gebäudemanagement aufläuft: energie@uni-goettingen.de.

Auch wenn die Maßnahmen jetzt noch einmal mit einer besonderen Dringlichkeit erforderlich werden, ist die Universität Göttingen schon länger aktiv dabei, sich in ihrem Betrieb auf die Anforderungen von Klimaschutz und Nachhaltigkeit auszurichten. Um beispielsweise den Bereich der erneuerbaren Energien weiter auszubauen, wird im Rahmen des beim Gebäudemanagement laufenden Projekts „Energieversorgung 2030“ in Abstimmung mit der UMG ein Fokus auf den verstärkten Einsatz von Photovoltaik gelegt. Mit der Fakultät für Agrarwissenschaften (Abteilung Agrartechnik) und den Versuchswirtschaften wird der Einsatz von Agri-Photovoltaik intensiv verfolgt. Auch andere Fakultäten haben bereits Interesse an einem weiteren Ausbau der Photovoltaik angemeldet. Zu den weiteren großen Themen gehört die Elektromobilität. Hier wird aktuell in enger Abstimmung mit den Fakultäten der Bedarf im Bereich E-Bikes eruiert. Viele zusätzliche Impulse für zukünftige Entwicklungen werden zudem von der seit April tätigen neuen Senatskommission für Klimaschutz und Nachhaltigkeit diskutiert.

Wie sich die aktuelle Lage über die kommenden Monate entwickelt, ist noch offen. Wir beobachten sie sorgfältig und halten Sie auf dem Laufenden. Im Internet wird dazu die bestehende Seite www.uni-goettingen.de/energie weiter ausgebaut.

Unseren Studierenden wünsche ich viel Erfolg für die noch anstehenden Prüfungen und uns allen eine erholsame Sommerzeit – im Urlaub oder auf dem Campus in Göttingen!

Mit besten Grüßen

Prof. Dr. Norbert Lossau
Vizepräsident für Digitalisierung und Infrastrukturen


Dear students and staff,
Dear members of the University,

The past few weeks have once again made it especially clear: it’s summer. With the end of classes, you will now hopefully find an opportunity to enjoy the weather in a shady spot.

But even the summer temperatures cannot distract from the fact that there are significant challenges ahead with the major uncertainties surrounding natural gas supplies. Exactly which scenario will occur is not yet clear. What is certain, however, is that energy supply will be characterized by immense price increases and shortages. Right now, we have a hand in adjusting our energy consumption here at the University as well as at home.

In preparation for the coming fall and winter, our Real Estate and Facilities Management has been working intensively since April in exchange with the Stadtwerke Göttingen and other relevant players to secure the energy supply of the University Medical Center and the University as far as possible. In its own power plant, the University can to some extent use other energy sources as substitutes for gas and thus continue to generate electricity and heat.

For the likely scenario of a significant reduction in natural gas supplies, overviews and data have been prepared that form the basis for regulations on energy use, prioritizing which areas will be supplied with heat and energy – with the University Medical Center in first place, followed by animal husbandry.

In an initial exchange with the faculties working on experiments, we have already collected many suggestions: from lowering the supply and reducing the room temperature to shutting down individual laboratories and plant chambers, from reducing the cooling capacity of refrigeration units to shutting down entire large units, from postponing energy-intensive experiments to extending the shutdown over Christmas and New Year. This exchange will continue over the coming weeks with other faculties and facilities as well as students. Many ideas are on the table and will be expanded, discussed and refined over the coming weeks and months.

In all of this, it is already clear that one major concern is the retention of face-to-face teaching. As long as no legal restrictions arise from the Corona pandemic, direct exchange in studying and teaching should be maintained as far as possible.

However, all measures can only be effective if every single person at the university supports the efforts. I would therefore like to ask you to be even more careful with energy and to pay attention to an economical consumption of heat and electricity! Setting the heating a little lower, cleaning and ensuring air circulation at the back of refrigerators, or turning off electrical appliances completely – every little bit counts, and it counts now! With this in mind, the Presidential Board has agreed that heaters will be turned off centrally from now until the end of September. This will also be implemented in subsequent years, basically from May to September. Please be prepared for this – I already have a warm jacket hanging in my office….

Further suggestions are always welcome! Feel free to bring questions and ideas about energy supply and conservation to your faculty or institution. In addition, you can send them to the following email address at our Real Estate and Facilities Management: energie@uni-goettingen.de.

Even if the measures are now required with a particular urgency, the University of Göttingen has already been actively working for some time to align its operations with the requirements of climate protection and sustainability. For example, in order to further expand the area of renewable energies, a focus is being placed on the increased use of photovoltaics as part of the project „Energy Supply 2030“ currently underway at the Real Estate and Facilities Management in coordination with UMG. The use of agri-photovoltaics is being intensively pursued with the Faculty of Agricultural Sciences (Section of Agricultural Engineering) and the experimental farms. Other faculties have already expressed interest in further expanding photovoltaics. Other major topics include electromobility. Here, the demand for e-bikes is currently being investigated in close cooperation with the faculties. Many additional impulses for future development are also being discussed by the new Senate Commission for Climate Protection and Sustainability, which has been active since April.

How the current situation will develop over the coming months is still open. We are monitoring it carefully and will keep you informed. On the internet, the existing page www.uni-goettingen.de/energie will be further expanded for this purpose.

I wish our students much success for the upcoming exams and all of us a relaxing summer – on vacation or on campus in Göttingen!

All the best

Professor Norbert Lossau
Vice-President for Digital Transformation and Infrastructure