Letze virtuelle Ringvorlesung im Sommersemester: Lokale Strategien zur Eindämmung von Epidemien / summer term’s last virtual lecture on local strategies to contain epidemics
In der virtuellen Ringvorlesung geht es dieses Mal um „Lokale Strategien zur Eindämmung von Epidemien und die Rolle zufälliger Fluktuationen aus Sicht eines Physikers“. Nachdem die erste Welle der COVID-19-Pandemie in vielen Staaten durch weitreichende Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens unter Kontrolle gebracht wurde, bewegen sich Infektionszahlen – bei sukzessiver Lockerung der Maßnahmen – größtenteils auf niedrigem Niveau. Nun gilt es, mit einer geeigneten Langzeitstrategie das Wiederaufflammen der Epidemie zu verhindern, bis ein geeigneter Impfstoff bereitsteht, auch wenn sich die Ausbreitungsdynamik durch weitere Lockerungen beschleunigen sollte. Um herauszufinden, unter welchen Bedingungen lokal angewandte Eindämmungsmaßnahmen durch ihr Zusammenwirken zur effektiven Kontrolle der Epidemie beitragen können, haben Göttinger Forscher*innen eine erweiterte Version des in der Vorlesungsreihe bereits vorgestellten SIR-Modells mit Daten zum bisherigen Infektionsverlauf und zu regionalen Strukturen in mehreren Staaten verknüpft. Wie bei solchen Strategien besondere Effekte im „Regime kleiner Zahlen“ ausgenutzt und damit möglicherweise eine Verminderung der notwendigen Einschränkungen erreicht werden könnte, darüber spricht Dr. Philip Bittihn vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation.
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This time, our virtual lecture series, the Ringvorlesung, will focus on „Lokale Strategien zur Eindämmung von Epidemien und die Rolle zufälliger Fluktuationen aus Sicht eines Physikers“ (Local strategies to contain epidemics and the role of random fluctuations from the perspective of a physicist). After the first wave of the COVID-19 pandemic was brought under control in many countries through wide-ranging restrictions on public and private life, infection rates are mostly at a low level even with successive easing of these constraints. It is now important to develop an appropriate long-term strategy to prevent the epidemic from flaring up again until a suitable vaccine is available, even if further easing accelerates the spread of the disease. In order to find out which locally applied measures, through their interaction, can contribute to effective control of the epidemic, Göttingen researchers have combined an extended version of the SIR model presented previously in the lecture series with data on the course of infection to-date and on regional structures in several countries. Dr Philip Bittihn from the Max Planck Institute for Dynamics and Self-Organization will discuss how such strategies could exploit special effects in the „regime of small numbers“ and thus possibly achieve a reduction of the restrictions which are necessary.